SHOUTcast Port-Problem unter Chrome 55 und Safari 10

Derzeit kursieren Gerüchte, dass die im Dezember 2016 aktuellen Versionen der beliebten Browser Google Chrome (Version 55, veröffentlicht am 03.12.2016) und Safari (Version 10, bereits veröffentlicht) keine SHOUTcast-Streams mehr abrufen können.

Die Gerüchte sind wahr. Jedoch nur, wenn die SHOUTcast-Streams unter einem anderen Port als Port 80 laufen.

Betroffen sind laut der Kollegen von radio.net, die das Problem aufgedeckt und gemeldet haben, ALLE SHOUTcast Versionen, die derzeit da draußen im Einsatz sind, nämlich die noch immer sehr beliebte Version 1.9.8 und alle Neueren, die auch unter der Bezeichnung „SHOUTcast 2“ bekannt sind (z.B. Version 2.5.6).

Das Wichtigste zuerst: Streams von RauteMusik.FM sind von diesem Problem nicht betroffen. Im Folgenden gehen wir dennoch auf die Ursache des Problems ein und bieten allen Betroffenen Lösungsvorschläge.

Geblockter Port 8000 ist SHOUTcast-Standard

Kritisch ist dabei, dass in der Standard-Konfiguration aller SHOUTcast-Versionen der Port 8000 als Voreinstellung konfiguriert ist. Dies mag nicht mehr ganz zeitgemäß sein, wird seitens SHOUTcast aber von Anbeginn an so praktiziert. Dies hat auch einen Grund, denn insbesondere die betroffene Version 1.9.8 beherrscht nicht das Prinzip der Mountpoints, wie zum Beispiel bei Konkurrent ICEcast üblich, sondern kann mehrere Streams unter einer IP-Adresse nur durch die Verwendung unterschiedlicher Ports betreiben.

IPv4-Adressen werden knapp

Wer weiterhin also auf SHOUTcast setzen und gleichzeitig Chrome 55 und Safari 10 User nicht ausschließen möchte, benötigt für den Betrieb mehrerer Sender pro Server eine eigene IPv4-Adresse und muss SHOUTcast unter Port 80 laufen lassen. Doch in Zeiten des Internet-of-Things und immer mehr internetfähiger Devices, werden IPv4-Adressen ohnehin immer knapper. Angesichts der IPv4-Vergabe-Policy der RIPE, unter der auch die meisten Provider leiden, dürfte für die Betroffenen daher auch ein Wechsel zu ICEcast interessant werden.

Grund für die Blockierung

Der Grund, dass die modernen Browser diese Streams blockieren, liegt vermutlich im von SHOUTcast gesendeten HTTP-Header. Diese Anfrage erfolgt den Quellen nach zu urteilen mit HTTP/0.9, einem durchaus veralteten Standard aus dem Jahr 1991 (!). Die heutige Norm ist in der Regel HTTP/1.1. Weshalb SHOUTcast diesen Webstandard selbst in neueren Versionen ignoriert, bleibt indes ein Rätsel.
Update: SHOUTcast v2.5.1 (Build 723) beherrscht wohl inzwischen, anders als zuvor behauptet, den HTTP/1.1 Standard.

radiohost.de bietet schnelle Hilfe

Unser B2B-Dienstleister radiohost.de bietet allen betroffenen Sendern schnelle Abhilfe. Kontaktieren Sie uns jederzeit für ein Angebot unter +49 (0)241 463028-0 und wir beraten Sie gerne zu allen möglichen Optionen im Bereich Streamhosting!

Quellen:

Über den Autor: Julian Peters

Autor Julian Peters

Dieser Artikel wurde zuletzt am 19. Oktober 2022 aktualisiert.